Der folgende Beitrag stammt im Original aus der Aargauer Zeitung. Weil er dort nur gegen Bezahlung zu lesen ist, fokussieren wir uns auf die wesentlichen Erkenntnisse und verweisen für Details auf das Original hier.
Impfdurchbrüche sind erwartet worden, weil schon die Zulassungsstudien gezeigt haben, dass die Covid-Impfung wie andere Impfungen auch, nicht zu 100 Prozent schützt. Die Impfung schützt teilweise gegen Infektionen, vor allem aber gegen schwere Erkrankung und Tod. «Gegen Letzteres schützt die Impfung stabil. Der Schutz vor Infektion nimmt aber mit der Zeit ab. Nach sechs Monaten auf 40 bis 70 Prozent. Deshalb werden Impfdurchbrüche mit der Zeit häufiger.»
Die infizierten Geimpften tragen weniger zur Zirkulation des Virus bei, weil sie die Erreger nur ein bis vier Tage weitergeben, während Ungeimpfte das zwölf bis 14 Tage tun.
Da sich auch Geimpfte – viel seltener – infizieren können, steigt mit der höheren Zahl an geimpften Personen parallel auch jene der möglichen Impfdurchbrüche an. Je mehr Geimpfte, desto mehr Impfdurchbrüche. (Anmerkung: beim 100 Prozent Impfquote sind alle Infizierten auch geimpft. Das ist Mathematik bzw. Prozentrechnung und hat nichts mit der Effektivität der Impfung zu tun.)
Eine Studie kommt zum Schluss, dass massgeblich die Ungeimpften die Infektionsdynamik vorantreiben. In Deutschland findet nur eine von zehn Neuinfektionen zwischen zwei Geimpften statt. «Bei den anderen neun war ein Ungeimpfter beteiligt, zumeist als jener, von dem die Ansteckung ausging. Obwohl Ungeimpfte mit ungefähr einem Drittel der Bevölkerung deutlich in der Minderheit sind, verursachen sie damit überproportional häufig Neuinfektionen. Die Berliner Forscher empfehlen deshalb, vor allem Kontakte zwischen Ungeimpften zu vermeiden. Eine Reduktion der Kontakte in dieser Gruppe um einen Viertel würde bereits genügen, um den R-Wert auf unter 1 zu drücken, was ein langsames Abflauen der Inzidenzen zur Folge hätte.»
Abschlussbemerkung: guter Journalismus kostet. Leisten Sie sich den Artikel in voller Länge. Es lohnt sich.